Tour de ROSA

… ein erster Zwischenbericht.

Seit dem 3. Juni ist diese Webseite online. Für all jene, die uns regelmäßig online besucht haben, war unschwer erkennbar, dass ROSA’s Onlineauftritt wächst und wir versuchen, das viele tolle Feedback einzuarbeiten. Danke dafür!

Was ROSA in den vergangenen Monaten hinter den Kulissen alles geschafft hat, möchten wir euch sehr zeitnah mit einem detaillierten Newsletter erzählen. Mittels entsprechender Mail erfolgt die Anmeldung zum:

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ROSA-Newsletter

 

Vorab möchten wir schon einmal etwas von der angelaufenen Tour de ROSA berichten, mit der wir überregional auf die Dringlichkeit von sicheren Orten für Frauen* auf der Flucht aufmerksam machen, unsere Projektidee vorstellen, Mitglieder werben und zur Unterstützung motivieren möchten.
Auf der Tour de ROSA sprechen wir darüber, welche praktischen Erfahrungen zum Rolling Safespace geführt haben. Wir möchten über die geschlechter- und genderspezifische Vielfältigkeit von Fluchtursachen informieren und dazu aufrufen, gegen diese Ungerechtigkeit aktiv zu werden!
Auf diversen Veranstaltungen stellen wir nun die Idee vor, erläutern und begründen Details des Projektes und freuen uns über konstruktives Feedback sowie die anregenden Diskurse in offener Diskussionsrunde im Anschluss an unseren Input.
Wir möchten die Vernetzung mit lokalen, überregionalen, globalen Akteur*innen intensivieren, die in diesem Bereich aktiv sind, um voneinander zu lernen und mittel- bis langfristig Synergien nutzen zu können.

In den vergangenen Wochen haben wir hierzu ein paar erste Veranstaltungsorte besucht und begonnen, ROSA sowohl in Online- als auch Präsenzveranstaltungen vorzustellen. Im Folgenden wollen wir Euch von den stattgefundenen Veranstaltungen berichten.

 

Klimacamp Stuttgart (24.07.2021)

Weil der Klimawandel immer häufiger zur Fluchtursache wird, fühlt sich ROSA der Klimagerechtigkeitsbewegung sehr verbunden. Deshalb haben wir uns sehr gefreut, uns auf dem Stuttgarter Klimacamp vorzustellen zu können.

Foto: Jana Ballenthien

Direkt nachdem die Seebrücke Stuttgart einen umfangreichen Vortrag zum Thema “Flucht und Klima” gehalten hatte, konnten wir – teilweise anhand derselben Infografiken – den Zusammenhang zwischen Geschlecht, Klima und Flucht beleuchten. Denn auch wenn Menschen aufgrund von Klimawandel gezwungen werden, ihre Heimat zu verlassen, sind Frauen* diejenigen, die häufig am stärksten und als Erstes betroffen sind. Dies hängt zum Beispiel mit einem Mangel an gleichen Rechten und gesellschaftlicher Anerkennung von Frauen* in den jeweiligen Ländern zusammen. Auch sind Frauen*, vor allem im globalen Süden, oft für die Wasserversorgung und den Nahrungsmittel-Anbau zuständig, sodass Dürre, Hitze und Überschwemmungen ihren Arbeitsalltag unmittelbar erschweren.

Im Anschluss an den Vortrag konnten wir spannende Gespräche führen, haben die Psychologists for Future kennengelernt, mit der Seebrücke Pläne geschmiedet und weitere Spenden und Vereinsmitglieder gewinnen können! Vielen Dank für die Einladung und die super Organisation des Camps!

Summer School – Charité Universitätsmedizin Berlin & IPPNW Germany (28.07.2021)

Die IPPNW ist ein ärztlicher Friedensverein, der im Kalten Krieg gegründet wurde und seitdem zwei Friedensnobelpreise bekommen hat. Seit 10 Jahren organisiert die deutsche Sektion der IPPNW gemeinsam mit der Berliner Charité eine Global Health Summer School, die von internationalen Studierenden besucht wird und hochrangige Dozierende auf den Stundenplan holt. Umso erfreulicher war die Nachricht, dass ein ROSA-Gründungsmitglied für die diesjährige Summer School angenommen wurde und anschließend angefragt wurde, den Participant-Workshop zu halten. Das Thema der Summer School 2021 lautete “Climate Crisis, Violent Conflict and Health” – das Thema des Workshops war also klar: Was haben Frauen*rechte mit Klimagerechtigkeit zu tun? Warum funktioniert das eine nicht ohne das andere? Ist uns bewusst, dass diejenigen, die sowohl den Klimawandel als auch gewaltvolle Konflikte am wenigsten vorantreiben, diejenigen sind, die am meisten darunter leiden und am wenigsten an Entscheidungsprozessen beteiligt sind, wenn es darum geht, darauf zu reagieren?
Die zweite Hälfte des Workshops drehte sich um die Projektvorstellung des Rolling Safespace. Natürlich ist ROSA in erster Linie eine weitere Symptombekämpfung – es ist aber gleichzeitig ein Ruf nach politischer Handlung.

Insgesamt war diese Summer School sehr wertvoll für das Projekt. Zum Beispiel dadurch, dass eine Ärztin anwesend war, die seit einigen Monaten für eine uns bereits bekannte NGO (Medical Volunteers International) als Medical Coordinator in Athen arbeitet. Eine weitere Medizinstudentin kam gerade aus Samos zurück, wo sie mehrere Wochen für Med’EqualiTeam gearbeitet hatte. Viele weitere waren interessiert und stellten kritische Fragen, die sowohl das ROSA-Mitglied als auch die neu gewonnenen Mitglieder zu fruchtbaren Diskussionen und Gedanken anregten. Das Fazit war, kurz gesagt:

Es gibt großen Bedarf für diesen Rolling Safespace. Die Idee ist überlegt, realistisch und wird funktionieren. Wir sollten uns auf keinen Fall von Menschen aufhalten lassen, die uns für größenwahnsinnig halten!

Vielen Dank für diesen wunderbaren Austausch!

 

Kulturelle Landpartie

Wir sind erst relativ spät auf die freudige Nachricht aufmerksam geworden, dass die Widerstands-, Polit- und Kulturveranstaltung im Wendland, die Kulturelle Landpartie (KLP) dieses Jahr stattfindet.
Aus diesem Grund konnten wir ROSA nicht so sichtbar auf der KLP platzieren, wie uns lieb gewesen wäre, wollten es aber nicht unversucht lassen, trotzdem an den einschlägigen Orten präsent zu sein.

 

Gasthof Meuchefitz (01.08. – 08.08.2021)

Das Motto, unter dem das Programm des Gasthofes Meuchefitz zur diesjährigen KLP stand, war mehr als passend (siehe rechts, Flyer des Gasthofes), und so wurden wir dankenswerterweise herzlich eingeladen unseren Infostand auf dem Gelände des Gasthofes aufzubauen.

Flyer des Gasthofes Meuchefitz zur KLP 2021, Zugriff 16.08.2021

Dem sind wir nachgekommen, haben Sticker, ROSA-Banner, Projektskizzen sowie Mitgliedsanträge eingepackt und unseren Infostand auf dem Gelände des Gasthofes aufgebaut.

Am Samstagabend informierten No Border Kitchen Lesbos über ihre Arbeit und Erfahrungen, nachdem wir einige sehr bereichernde Gespräche mit den Hörer*innen dieses Vortrages als auch mit No Border Kitchen selbst hatten.

Über die Tage konnten wir vielen interessierten Menschen die Notwendigkeit eines Safer Spaces für Frauen* aufzeigen und sie für die Projektidee und Vision von ROSA gewinnen, und sind viel Sticker losgeworden.

Insgesamt haben wir gelernt, dass es mehr als 1 – 2 Menschen für eine effektive Arbeit am Infostand benötigt. Insbesondere wenn die Informationen über mehrere Tage ausschließlich über den Infostand verteilt werden und es keinen Workshop oder Vortrag gibt.

 

 

Kulturverein Raum2 e.V. in Neu Tramm (03.08.2021)

Vortag im Raum2 in Neu Tramm

Spontan sind wir in unserer Zeit auf der KLP im Wendland zum Kulturverein Raum2 e.V. nach Neu Tramm gefahren, um uns zu erkundigen, ob wir auch hier einen Infostand aufstellen könnten.
Erfreulicherweise konnten wir zwei Tage nach unserer persönlichen Anfrage im Raum2 einen abendlichen Vortrag mit anschließender Diskussion auf der Außenbühne veranstalten!

Trotz der Kurzfristigkeit der Veranstaltung fanden sich ca. 25 interessierte Menschen zum Vortrag ein und bereicherten den Abend mit guten Fragen und spannenden Diskussionen. Durch die Veranstaltung ergab sich eine Vielzahl von Vernetzungen, aus denen wir gerade erst zu schöpfen beginnen.

An dieser Stelle gilt der Dank auch nochmal der Crew des Raum2, ihrer Spontanität und Motivation sowie dem Bekanntmachen des Programms auf ihrer Website!

 

Resümee

Die Tour de ROSA hält bislang, was sie verspricht: Die Projektidee wird auf den Prüfstand gestellt, an ihr wird gefeilt und sie verbreitet sich langsam von Netzwerk zu Netzwerk. Vor allem aber gibt sie uns auch Energie durch all das positive Feedback und die neuen Möglichkeiten und Ideen, die sich daraus ergeben.

Die Tour de ROSA ist noch nicht vorbei: Nächste Termine sind unter anderem das Klimacamp Leipziger Land. Komm gerne vorbei und lerne uns kennen!

Weiter suchen wir immer nach Orten, an denen wir über die geschlechterspezifischen Fluchtursachen und über ROSA sprechen können. Wenn ihr einen solchen Ort habt, schreibt uns doch an und ladet uns mit einer Mail an email hidden; JavaScript is required ein.